Materialmangel bei Holz: Ökologische Alternativen zum beliebten Holzparkett

Durch den Holzmangel und die gestörten Liefer- und Produktionsketten sind Parkettböden schwer zu bekommen. Daher ist mancher Bauherr auf der Suche nach vergleichbaren und dekorativen Alternativen.

BildAktuell ist der Holzmarkt in Deutschland leergefegt. Zum einen ist die ausländische Nachfrage hoch und zum anderen sind die Lieferketten für Zusatzmaterialien unterbrochen. Dadurch ist der Preis um 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Sägewerke haben sich auf den profitableren Export eingestellt. Da die Lagerbestände aufgrund dieser Faktoren früher oder später aufgebraucht sind, wollen viele auf Alternativen umsteigen.

Lange Zeit war PVC (Polyvinylchlorid) einer der beliebtesten Böden als Alternative zum Echtholz im Eigenheim. Inzwischen wird das Material aber kritischer gesehen. Zum einen sind PVC-Böden oder wie sie oft umgangssprachlich als Designböden betitelt werden, ein chemisches Produkt mit Weichmacheranteil und lassen sich auf Grund ihres heterogenen Aufbaus nicht bzw. schwer recyceln.

Zum anderen werden die meisten Produkte im fernen Asien produziert und haben durch die langen Lieferketten eine schlechte Umweltbilanz

Linoleum: Robust und nachhaltig

Eine nachhaltige Alternative mit vergleichbaren Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten ist Linoleum. Es besteht aus Leinöl und Holz- oder Korkmehl sowie vielen weiteren Bestandteilen natürlichen Ursprungs. Je nach Design wird Linoleum als Bahnenware oder Fertigboden verkauft. Bahnenware ist vorzuziehen, da hier meist Flachs, Jute, Hanf oder Leinen als Gewebeträger fungieren. Bei Fertigböden wird das Linoleum-Gemisch auf eine Holzwerkstoffplatte aufgebracht und häufig mit nicht nachhaltigen Klebern verbunden. Die Oberfläche gibt es naturbelassen in verschiedenen Farben oder in verschiedenen Designs zum Beispiel mit Holzdekormotiven bedruckt. Insgesamt ist Linoleum eine pflegeleichte und strapazierfähige Alternative.

Kork: Elastisch und flexibel

Neben Linoleum eignet sich auch Kork als Bodenmaterial. Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen – das Material ist nachhaltig, weil die Rinde schnell wieder nachwächst und kein Baum zur Gewinnung gefällt werden muss.

Das für den Bodenbelag benötigte Korkgranulat ist häufig ein Abfallprodukt der Korkenproduktion, was zur Vollständigen Verwertung der Ressource beiträgt. Für die Herstellung von Bodenbelag wird das Granulat jedoch mit einem Bindemittel versehen, das je nach Hersteller variieren kann. Achten Sie beim Verlegen darauf, dass Sie ökologischen Kleber aus Naturlatex und Naturwachse oder Öle auf Naturharzbasis verwenden. Das kommt auch der Elastizität und den antistatischen Eigenschaften zugute. Allerdings ist Korkboden nicht für Nassräume zu empfehlen. Für Böden mit Fußbodenheizungen wiederum eignen sich nur dünne Korkbeläge als Klebevariante.

Pflege und Prüfung

Ökologische Bodenbeläge werden regelmäßig auf Beständigkeit geprüft. Gute Pflege verlängert die Nutzungsdauer und erhöht die Nachhaltigkeit.

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