Das steckt hinter der Dow-Gold-Ratio

In der Regel enthält ein ausgewogenes Depot sowohl Aktien als auch Gold. Bei der Frage nach der mittelfristigen Gewichtung kann ein Blick auf die Dow-Gold-Ratio weiterhelfen.

BildWas ist die Dow-Gold-Ratio?
Die Dow-Gold-Ratio beschreibt das Verhältnis von Dow-Jones-Index zum Goldpreis und erlaubt es damit, die Entwicklung des Aktienmarkts in Relation zum Goldpreis zu setzen. Ein Beispiel: Am 21.4 2022 hatte der Dow Jones einen Indexstand von 34.792, während eine Unze Gold 1.952 US-Dollar gekostet hat. Daraus ergibt sich eine Dow-Gold-Ratio von 17,82 (34.792/1.952).
Doch der nackte Zahlenwert allein hat wenig Aussagekraft. Eine erste interessante Aussage ist die Richtung:

Sinkende Dow-Gold-Ratio: Gold performt besser als der Dow Jones
Steigende Dow-Gold-Ratio: Die im Dow Jones vertretenen Aktien performen besser als Gold

Da der Dow-Jones-Index – das wichtigste Börsenbarometer der USA – bereits 1896 eingeführt wurde, kann die Entwicklung der Dow-Gold-Ratio weit in die Vergangenheit verfolgt werden. Doch viel interessanter – wie lassen sich die Erkenntnisse in der Praxis nutzen, denn schließlich ändert sich der Wert ja täglich?

Immer wenn Werte schwanken, lohnt sich ein Blick auf deren Durchschnitte. Fügen wir nämlich einen langfristigen gleitenden Durchschnitt in den Chart ein, können wir sofort erkennen, welche Asset-Klasse übergewichtet werden sollte.

Siehe Grafik: Dow-Gold-Ratio mit einem gleitenden 4 Jahresdurchschnitt

Hier ist sehr schön zu erkennen, dass sich die Dow-Gold-Ratio oftmals mehrere Jahre ober- oder unterhalb des gleitenden Durchschnittes befindet.

Daraus lässt sich ein ganz einfaches aber effektives Modell für die Gewichtung von Aktien und Gold ableiten:
Ist die Dow-Gold-Ratio oberhalb des gleitenden Durchschnitts, werden Aktien übergewichtet.
Ist die Dow-Gold-Ratio unterhalb des gleitenden Durchschnitts, wird durch die Übergewichtung von Gold eine höhere Rendite erzielt.

Wie groß die Unterschiede sein können, zeigt eine Vergangenheitsbetrachtung.

Fall 1
Von Januar 1989 bis 1.Mai 2022 werden monatlich 100 EUR zu je 50 EUR in den Dow Jones und 50 EUR in Gold investiert.

Fall 2
Im gleichen Zeitraum wurde der gesamte Betrag von 100 EUR entweder in den Dow Jones oder komplett in Gold investiert – je nachdem ob sich die Dow-Gold-Ratio ober- oder unterhalb des gleitenden Durchschnitts befunden hat.

Während im Fall 1 (Gleichgewichtung beider Assets) bis zum 1. Mai 2022 ein Vermögen von 3.430.248 EUR gebildet hätte, hätte sich im Fall 2 (Investition in Dow oder Gold) ein Vermögen von 3.755.508 EUR gebildet. Nahezu ohne Aufwand ein Mehrertrag von über 325.000 EUR oder fast 10 %.

Und wie geht man mit Übergangsphasen um? Wenn die Dow-Gold-Ratio mal über und dann wieder unter dem gleitenden Durchschnitt ist? Bisher waren die Trends immer recht langfristig. Deshalb empfiehlt es sich zu schauen, wo sich die Dow-Gold-Ratio zuletzt längere Zeit aufgehalten hat und welcher Zyklus als nächstes kommt. In der Phase von Januar 2013 bis Februar 2020 wäre eine Übergewichtung von Aktien sinnvoll gewesen. Als nächster längerer Zeitraum dürfte sich nun eine Dow-Gold-Ratio unterhalb des gleitenden Durchschnittes etablieren und somit Gold zu bevorzugen.

Allerdings ist es nicht jedermanns Sache, entweder ausschließlich in Aktien oder komplett in Gold zu investieren, doch gemäß der Dow-Gold-Ratio spricht einiges dafür, in den nächsten Jahren den Goldanteil deutlich hochzufahren.

Bedeutet das zwangsläufig, dass der Goldpreis steigt?
Da die Dow-Gold-Ration immer nur das Verhältnis des Dow Jones Kursstandes zum Goldpreis anzeigt, sind für veränderte Dow-Gold-Ratio-Werte immer mehrere Gründe denkbar. So könnten die folgenden Änderungen zu einer sinkenden Dow-Gold-Ratio (Übergewichtung von Gold) führen:

Sowohl Gold als auch Aktien verzeichnen Wertsteigerungen. Gold entwickelt sich im betrachteten Zeitraum aber noch besser als der Dow Jones. Anleger würden von beiden Investments profitieren – wenn auch unterschiedlich stark.
Der Goldpreis steigt und der Kursstand des Dow Jones verzeichnet zugleich Verluste. Anleger hätten mit einem Gold-Investment Gewinn und mit einem Aktien-Investment Verlust gemacht.
Gold und Aktien verlieren beide an Wert. Die Kursverluste des Dow Jones übertreffen allerdings das Minus beim Goldpreis. Anleger hätten in beiden Fällen Verluste eingefahren – allerdings in unterschiedlichem Ausmaß.

Spannend für Anleger ist, dass es in der Historie immer wieder sehr lange Phasen gab, in denen entweder Aktien oder Gold über viele Jahre oder gar Jahrzehnte anhaltend besser performten. Das heißt, der Blick auf die Dow-Gold-Ratio zeigte einen klaren, jahrelangen Aufwärts- bzw. Abwärtstrend.

Gold oder Aktien? Die Dow-Gold-Ratio als praktische Entscheidungshilfe
Die Dow-Gold-Ratio ist für Anleger also ein wichtiger Indikator. Sie erlaubt es, Prognosen über die mittelfristige, relative Performance von Aktien zu Gold anzustellen. Sie sind sich unklar darüber, ob Sie für Ihr mittelfristiges Investment schwerpunktmäßig stärker auf Gold oder auf Aktien setzen sollen? Dann können Sie die Dow-Gold-Ratio als einfache Entscheidungsgrundlage heranziehen.

Als Grundregel gilt: Haben Sie eine klare Trendwende erkannt, spricht (historisch gesehen) viel dafür, dass sich der Trend über Jahre oder Jahrzehnte fortsetzt. Da wir es mit Blick auf die letzten gut zehn Jahre mit einer steigenden Dow-Gold-Ratio (Aktien entwickeln sich besser als Gold) zu tun hatten, müsste sich über kurz oder lang eine längere Phase mit einer sinkender Dow-Gold-Ratio (Gold entwickelt sich besser als Aktien) anschließen.

Möglichkeiten und Grenzen der Dow-Gold-Ratio
Zwar lassen sich bei der Dow-Gold-Ratio rückblickend über einen langen Zeitraum sehr klare Trends identifizieren. Dennoch ist auch die Dow-Gold-Ratio mit einigen grundlegenden Unsicherheiten behaftet – ähnlich wie die Gold-Silber-Ratio (https://www.granvalora.de/was-gold-silber-ratio-aussagt/). Ob sich der historische Trend zu langanhaltenden Auf- bzw. Abschwüngen der Dow-Gold-Ratio auch in der Zukunft fortsetzt, kann Ihnen niemand beantworten, der nicht zufällig eine funktionierende Glaskugel besitzt. Dennoch kann die Dow-Gold-Ratio in meinen Augen nützlich sein, wenn Sie bei kurz- bis mittelfristigen Investments vor allem die bestmögliche Performance im Blick haben. Wollen Sie langfristig Ihre Kaufkraft erhalten, sprich Ihr Vermögen über Generationen hinweg vor Inflationsverlusten schützen, stellt sich die Frage nach Aktien oder Gold ohnehin nicht. In diesem Fall ist Gold alternativlos.

Tipps zum Investment in Wahre Werte
Aber auch der Blick auf andere Wahre Werte wie Silber, Platin oder Seltene Erden kann sich für Anleger lohnen. Wenn Sie sich für ein entsprechendes Investment interessieren, empfiehlt Ihnen GranValora Geschäftsführer Marko Mähner zunächst die Lektüre des kostenfreien Praxisratgebers „Geldwerte – Sachwerte – Reine Werte“ (https://www.granvalora.de/geldwerte-sachwerte-reine-werte). Hier lesen Sie unter anderem:

– warum Silber als „Zwitter-Metall“ einzigartige Vorteile mitbringt,
– ob sich ein Platin- oder Palladium-Investment für Sie lohnen könnte und
– welche Spielregeln beim Investment in Technologiemetalle und Seltene Erden gelten, die zurecht als „kritische Rohstoffe“ bezeichnet werden.

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GranValora ist ein auf Sachwerte wie Edelmetalle, Diamanten, Technologiemetalle und Seltene Erden spezialisiertes Unternehmen. Es bietet Anlegern die Möglichkeit, einfach und transparent in 15 unterschiedliche Sachwerte zu investieren. GranValora sieht sich als Partner, wenn es darum geht, das eigene Vermögen vor Kaufkraftverlust zu bewahren oder Zahlungsmittel für Krisenzeiten zu besitzen und damit selbst in negativen wirtschaftlichen Zeiten handlungsfähig zu bleiben.

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