IfKom: Mobiles schnelles Internet braucht 5G

ZBI und IfKom sind sich einig: Damit der Ausbau des 5G Mobilfunknetzes zügiger wird, müssen Planungs- und Genehmigungsprozesse für die neuen Mobilfunkstandorte schneller und unbürokratischer ablaufen

BildFür ein schnelles mobiles Internet steht die nächste Mobilfunkgeneration 5G bereit. Zurzeit werden in Deutschland die Frequenzen für die Nutzung dieser neuen Mobilfunkgeneration versteigert. In Deutschland wird auf allen Ebenen über einen schnellen Ausbau dieses Netzes diskutiert. Dies war kürzlich Thema des Gesprächs der IfKom – Ingenieure für Kommunikation (IfKom e. V. ) und des ZBI – Zentralverband der Ingenieurvereine (ZBI e. V.) mit dem Bundestagsabgeordneten Stefan Albani. Albani ist u. a. Mitglied im Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.

Die mobile Nutzung des Internets hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Die übertragene Datenmenge in diesem Bereich ist überproportional gestiegen. Dieser Trend wird anhalten. „Beispielsweise benötigen hochauflösende Videos große Datenmengen, die hohe Kapazitäten im Netz erfordern“, merkte Wilfried Grunau, Präsident des ZBI, an und fügte hinzu: „Das künftige Mobilfunknetz 5G der Netzbetreiber mit Frequenzband 2.0 und 3,4 bis 3,7 GHz bietet hierfür die notwendige Technik“.

Insbesondere die Zukunft der Industrie und der Wirtschaft liegt in der vollständigen Vernetzung in Echtzeit. „In vernetzten Fabriken mit vollautomatisierten Produktionsprozessen muss der Signal- und Datenaustausch gewissermaßen in Echtzeit gewährleistet sein“, betonte Heinz Leymann, Bundesvorsitzender der IfKom und ergänzte: „Die Informationen müssen zuverlässig mit ultraschneller Geschwindigkeit übermittelt werden. Der neue Mobilfunkstandard 5G reduziert die Latenzzeiten erheblich.“ Die bestehenden 3G-Netze haben eine Antwortzeit, die bei rund 100 Millisekunden liegt. Im 4G-Netz beträgt diese etwa 30 Millisekunden. Im 5G-Netz liegt sie nur noch bei einer Millisekunde und wird quasi in Echtzeit übertragen. Das neu aufzubauende Mobilfunknetz mit 5G Standard muss mit dem Breitbandausbau koordiniert werden. Jede neue 5G-Sende-und Empfangseinheit wird aufgrund der hohen Datenübertragungsraten im Gbit/s Bereich eine Glasfaseranbindung benötigen.

ZBI und IfKom sind sich einig: Für einen zügigen Ausbau des 5G Mobilfunknetzes müssen die Planungs- und Genehmigungsprozesse für die neuen Mobilfunkstandorte deutlich schneller und unbürokratischer ablaufen. Die Anzahl der erforderlichen Sende- und Empfangsanlagen wird sich aufgrund physikalischer Gegebenheiten (Frequenz) im Vergleich zum 3G und 4G Netz erheblich erhöhen. Weiterhin sind die Erlöse aus der Versteigerung der 5G-Lizenzen zweckgebunden für den bundesweiten Breitband- Glasfaserausbau bereitzustellen.

An ein Leben mit mobilen Funkgeräten haben sich die Menschen inzwischen gewöhnt. Sie gehören heute zur persönlichen Identität. Im Zuge der Diskussion über den Bau eines neuen Mobilfunknetzes 5G kommen Ängste über zusätzliche Strahlenbelastungen aus der Bevölkerung hoch. Folglich fordern ZBI und IfKom die Bundesregierung auf, eine frühzeitige öffentliche Aufklärung über die Strahlenbelastung bei 5G für die Lebewesen zu starten. Dabei ist das Bundesamt für Strahlenschutz einzubinden.

Stefan Albani wies darauf hin, dass der Ausbau des Mobilfunknetzes ein ganz zentraler Aspekt für eine erfolgreiche Digitalisierung ist. „Die Große Koalition hat bei der Vergabe der neuen Lizenzen die Versorgungsauflagen verschärft, um bessere, flächendeckende Digitalnetze zu schaffen. In allen Regionen müssen die Menschen und Unternehmen Zugang zu hochleistungsfähigen Netzen bekommen. Gerade für den ländlichen Raum ist der Zugang ganz wichtig. Dabei ist an Anwendung wie die Telemedizin oder technische Anwendungen für Kleine und Mittelständische Unternehmen und die Hidden Champions der deutschen Wirtschaft zu denken, die sich abseits der Ballungsräume befinden.“

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Die Ingenieure für Kommunikation e. V. (IfKom) sind der Berufsverband von technischen Fach- und Führungskräften in der Kommunikationswirtschaft. Der Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder – Ingenieure und Ingenieurstudenten sowie fördernde Mitglieder – gegenüber Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Der Verband ist offen für Studenten und Absolventen von Studiengängen an Hochschulen aus den Bereichen Telekommunikation und Informationstechnik sowie für fördernde Mitglieder. Der Netzwerkgedanke ist ein tragendes Element der Verbandsarbeit. Gerade ITK-Ingenieure tragen eine hohe Verantwortung für die Gesellschaft, denn sie bestimmen die Branche, die die größten Veränderungsprozesse nach sich zieht. Die IfKom sind Mitglied im Dachverband ZBI – Zentralverband der Ingenieurvereine e. V. Mit über 50.000 Mitgliedern zählt der ZBI zu den größten Ingenieurverbänden in Deutschland.
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Der ZBI – Zentralverband der Ingenieurvereine e.V. ist ein Spitzenverband im Bereich des Ingenieurwesens. Zu seinen Mitgliedern gehören Ingenieurvereine und Organisationen, die sich mit dem Ingenieurwesen befassen. Der ZBI bündelt die Interessen und Belange seiner Mitgliedsverbände mit über 50.000 Ingenieuren und vertritt sie gegenüber Politik und Gesellschaft. Präsident ist Dipl.-Ing. Wilfried Grunau aus Edewecht.
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